Zum Hauptinhalt springen logo Klimaschutznetz - Link zur Startseite
Kontrast Gelb-Schwarz
Kontrast Gelb-Schwarz
Kontrast Gelb-Schwarz
A
A
A
A

Intracting beim WMK: Realisierung zusätzlicher Photovoltaik-Anlagen und Energieeinsparmaßnahmen mit Unterstützung der cdw-Stiftung aus Kassel

Der Geschäftsführer der cdw-Stiftung gGmbH, Herr Flügge, der Erste Kreisbeigeordnete, Herr Dr. Wallmann, und der Klimaschutzmanager des Kreises, Herr Schülbe, beim Besichtigen von einem möglichen Standort für eine Anlage im Rahmen des Intracting-Vorhabens.

Der Klimawandel und die Energiewende stellen die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen. Auch der Werra-Meißner-Kreis ist hiervon nicht ausgeschlossen. „Mit der Umsetzung des in 2012 beschlossenen Klimaschutzkonzeptes stellen wir uns diesen Aufgaben schon seit Jahren“, betont der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Rainer Wallmann. Da der Gebäudebereich ein wichtiger Ansatzpunkt ist und der Kreis selber mehrere Gebäude besitzt, vorwiegend Schulen, kann er hier mit gutem Beispiel vorangehen. In den letzten Jahren wurden schon einige Maßnahmen angegangen, wie zum Beispiel die Nutzung von Holzfeuerungsanlagen.

Insbesondere Energieeinsparmaßnahmen und die Nutzung von regenerativen Energiequellen sind wichtige Handlungsfelder. In diesem Bereich ist nun geplant, zusammen mit der cdw-Stiftung gGmbH - eine gemeinnützige Stiftung der SMA-Gründer aus Kassel - ein Intracting-Projekt durchzuführen.

Das Intracting ist ein Vorgehen, um Maßnahmen zur Energieeinsparung und regenerativen Energienutzung umzusetzen. Das eigentliche Intracting („Finanzierung aus sich selbst“) sieht vor, dass zunächst ein Haushaltsposten mit einer gewissen Summe als Anschubfinanzierung eingerichtet wird. Mit diesen Mitteln wird dann z.B. in Energieeffizienzmaßnahmen investiert. Die daraus resultierenden Kosteneinsparungen werden jährlich dem Haushaltsposten wieder gutgeschrieben, um neue Investitionen zu tätigen. Dies geht solange bis alle Maßnahmen finanziert sind bzw. u.U. sogar solange bis die Anschubfinanzierung wieder amortisiert ist. Im Gegensatz zum Contracting funktioniert das Intracting ohne externe Dienstleister. Bei dem geplanten Projekt übernimmt die gemeinnützige cdw-Stiftung die gesamte Anschubfinanzierung, womit eine abgewandelte Form des Intracting vorliegt.

Das Hauptaugenmerk im Rahmen des Intracting-Projektes liegt auf der Realisierung von Photovoltaikanlagen zur Eigennutzung in Schulen. Das bedeutet, es werden PV-Anlagen gebaut, dessen erzeugter Strom überwiegend direkt verbraucht wird. Die durch die gestifteten PV-Anlagen eingesparten Energiekosten werden wiederum für die Investition in neue PV-Anlagen (70%) und in Energieeffizienzmaßnahmen (30%) verwendet.

Im Vorfeld wurde eine Liste mit möglichen PV-Anlagen durch die Kreisverwaltung erarbeitet. Diese Liste umfasst 32 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 723 kW. Neben den meisten Schulen und der Deponie gehören das Kreishaus in Witzenhausen, die Zulassungsstelle und das Gefahrenabwehrzentrum in Eschwege dazu. „Bei vollständiger Umsetzung mit 1.100 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr ein guter Beitrag zur Umsetzung des Klimaschutzes“, freut sich Erster Kreisbeigeordneter Dr. Rainer Wallmann.

In der Vergangenheit wurden die Dachflächen der Schulen des Kreises hauptsächlich privaten Investoren zur Verfügung gestellt. Auf den Schuldächern sind somit Fremdanlagen mit ca. 1.600 kW Gesamtleistung installiert. In den letzten Jahren wurde dazu übergegangen in Eigenregie PV-Anlagen zur Deckung des Eigenbedarfs zu realisieren. Der Kreis hat derzeit eigene PV-Anlagen mit einer installierten Leistung von knapp 150 kW.

Die cdw-Stiftung wird dem Werra-Meißner-Kreis über einen Zeitraum von 10 Jahren PV-Anlagen mit einem Gesamtwert von rund 500.000 Euro stiften. Durch die eingesparten Energiekosten können weitere Investitionen in PV-Anlagen und Energieeinsparmaßnahmen in voraussichtlich nochmal gut der Hälfte dieser Summe realisiert werden. Dementsprechend ist zu erwarten, dass die Gesamtinvestitionssumme nach 10 Jahren über 800.000 Euro liegen wird. Dem Werra-Meißner-Kreis entstehen für das Projekt keine eigenen Investitionskosten. „Nordhessen ist ein wichtiger Standort für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz“, unterstreicht der Stiftungs-Geschäftsführer Thomas Flügge. „Die Photovoltaik hat eine jährliche regionale Wertschöpfung von knapp 100 Millionen Euro. Wir freuen uns, mit dem Werra-Meißner-Kreis einen engagierten Partner zu haben, der Impulse zum weiteren Ausbau setzt.“


Hintergrund cdw-Stiftung:

Die cdw-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung aus Kassel und wurde 2011 von den drei Gründern der SMA Solar Technology AG - Cramer, Drews und Wettlaufer - ins Leben gerufen. Sie steht für regionales Engagement und globale Verantwortung.

Die cdw-Stiftung erarbeitet Maßnahmen, die die Region Nordhessen wirtschaftlich, sozial und kulturell voranbringen. Dazu gehören zum Beispiel die aktive Begleitung der regionalen Energiewende und die Förderung der Stadt Kassel als Universitäts- und Forschungsstandort. Die Stiftung engagiert sich im Kunst- und Kulturbereich und liefert Impulse zur kulturellen Stadtentwicklung. Sie unterstützt Projekte zur Verbesserung der Chancengleichheit junger Menschen und fördert ihre Talente. Sie kümmert sich um individualisierte Beratungs- und Therapieangebote im Bereich Gesundheit.

In Entwicklungsländern setzt die Stiftung sich gemeinsam mit den Menschen vor Ort für die Entwicklung ländlicher Regionen ein, insbesondere durch die Elektrifizierung und die Verbreitung regenerativer Energieversorgungssysteme.

Im Jahr 2018 wurden Projekte mit insgesamt 1,2 Millionen Euro unterstützt.

Download